rsync und Serverumzug (II)

Ich hatte hier eine einfache Version eines Serverumzugs geschildert – Server A auf Server B sichern und zurück übertragen. Da mein bisheriger Serverprovider die Mietpreise massiv erhöht hat und dieses „Upgrade“ dazu noch schlechtere Konditionen (Speicherplatz, Traffic) hat, habe ich mich auf die Suche nach einer Alternative begeben. Aus meiner Erfahrung mit Version I habe ich dem Serverumzug optimistisch entgegen gesehen.

Zunächst einmal habe ich den neuen Server mit einem möglichst minimalen Providerimage ausgestattet – Minimal geht bei Strato leider nicht. Danach erst einmal den neuen Server nach unerwünschten Paketen durchsucht und diese deinstalliert. Samba gehört z.B. nicht auf einen Server der übers Internet zu erreichen ist. Danach mit den bekannten Befehlen:

apt-get update && apt-get dist-upgrade

das Betriebssystem auf den neusten Stand gebracht. Und mit:

apt-get install rsync

auf beiden Servern rsync installiert.
Vorher hatte ich testweise probiert ob der Server bzw. die Virtualisierungssoftware ein Upgrade auf Debian Buster (10) verträgt was der Fall war.
Vom alten Server wurden nun alle Dateien mit:

rsync -a -v --exclude=/etc/network --exclude=/sys --exclude=/proc --exclude=/dev --stats --progress / root@10.0.0.1:/

zum neuen Server übertragen. Nun sicherheitshalber den neuen Server neu booten und schauen ob er neu startet (bei mir lief das ohne Probleme). Ich wollte nun aber das aktuelle Debian stable haben und bisher hatte ich ja Debian Stretch (9). Dazu muss zunächst einmal die Datei /etc/apt/sources.list und ggf. Dateien in Unterverzeichnisse angepasst werden. Dies kann man am einfachsten mit sed erledigen:

sed -i s/stretch/buster/g /etc/apt/sources.list

Die Unterverzeichniss, bei mir waren die leer, kann man mit:

find /etc/apt/ -exec grep -l stretch {} \; 2>/dev/null

durchsuchen. Mit:

apt-get update && apt-get dist-upgrade

wird nun das Betriebssystem auf den neusten Stand gebracht. Erneut ein reboot um sicher zu gehen das der Server neu startet (auch dies war bei mir kein Problem).

Da auf dem Server mehrere Websites/Domains und auch ein Mailsystem läuft müssen nun die DNS-Einträge angepasst werden. Mailer reagieren ganz empfindlich auf falsche DNS-Einstellungen. Zunächst habe ich dazu eine unbenutzte Domain geändert aber wie sich später heraus gestellt hat war diese Vorsicht unnötig. DNS-Einstellungen muss man bei Registratrar der Domain ändern.

Zu ändern sind alle Domains und Subdomains auf die neue IP-Adresse – dabei nicht den MX-Record vergessen. Was jetzt noch fehlt ist der PTR-Record, also das was man bei einem Reverse-Lookup (dig -x 10.0.0.1) erhält. Mail Transfer Agenten sind oft so eingestellt, dass sie dort einen gültigen Domain-Eintrag erwarten um Spam von Botnetzwerken bzw. Dialup-Verbindungen abzulehnen. Für den PTR-Record braucht man Zeit denn es dauert bis zu 24 Stunden bis die geänderten DNS-Einträge global übernommen sind. Ist das der Fall kann der PTR-Record auch angepasst werden.

Nun sollte der neue Server genauso laufen wie der alte Server.

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